Bundesdelegiertentag 2020
Der Bundesdelegiertentag der GdV am Montag, den 12.10.2020, wird wohl als kürzester Bundesdelegiertentag in die Geschichte der GdV eingehen und hoffentlich eine einmalige Ausnahme bleiben. Er dauerte gerade einmal 6 Stunden und die Delegierten hatten lediglich das Pflichtprogramm nach der Satzung abzuarbeiten. Kein Wunder, dass bei 8 Grad Außentemperatur und permanent geöffneten Fenstern allen Delegierten an einer zügigen Abwicklung gelegen war. Wegen der Corona-Pandemie fand der Delegiertentag unter strengsten Hygienevorschriften statt. Zum ersten Mal in der Geschichte der GdV waren keine Ehrengäste und befreundete Fachgewerkschaften geladen. Ein Delegiertentag ohne Grußworte war bisher nicht vorstellbar. Auch die gemeinsame Abendveranstaltung der bereits am Sonntagabend angereisten Delegierten litt unter den Corona-Sicherheitsmaßnahmen. Sich dem anderen Geschlecht unter den Argusaugen der Bediensteten im dbb-forum Siebengebirge nur auf 1,5 Meter Abstand nähern zu dürfen, konnte niemandem so richtig wirklich gefallen…
Die Delegierten des Bundesdelegiertentages 2020 Foto: Thomas Falke
Unter Leitung des Ehrenmitgliedes Thomas Heil wurde der Delegiertentag nach der beschlossenen Geschäftsordnung dann am Montag zügig abgewickelt. Der Wahlausschuss unter der Leitung des ehemaligen Landesvorsitzenden von Baden-Württemberg, Udo Hirthe, agierte ebenfalls souverän. Bei den Wahlen folgten die Delegierten mit großer Mehrheit dem Votum des Bundeshauptvorstandes und wählten für die kommenden 5 Jahre folgenden neuen Bundesvorstand:
Bundesvorsitzender Thomas Falke
Vorsitz, Geschäftsführung, Vertretung in den Gremien des dbb, Beamtenrecht, Mitgliederwerbung, kommunalisierte Bereiche
Stellvertretender Bundesvorsitzender Detlef Mangler
Tarifrecht, Mitglied in der Tarifkommission des dbb
Stellvertretender Bundesvorsitzender Andre Reichenbächer
Leitung der Fachbereiche Soziales Entschädigungsrecht und Familie
Stellvertretender Bundesvorsitzender Manfred Eichmeier
Leitung des Fachbereichs SGB IX, Mitglied der Sozialkommission des dbb, Redaktion der Zeitschrift „Die Sozialverwaltung“
Bundesschatzmeister Stefan Dröws
Kassenangelegenheiten, Gruppen-Freizeit-Unfallversicherung, Sterbegeldversicherung
Der neue GdV-Bundesvorstand: v. l. n. r. André Reichenbächer (Landesverband Sachsen), Stefan Dröws (Landesverband Thüringen), Manfred Eichmeier (Landesverband Bayern) Thomas Falke (Landesverband NRW) und Detlef Mangler (Landesverband Brandenburg) Foto: Thomas Falke
Auf der vorgeschalteten Bundeshauptvorstandssitzung wurden die strategischen und personellen Überlegungen für den neuen Bundesvorstand eingehend diskutiert. Einigkeit bestand darin, dass der neue Bundesvorstand die Fachkompetenz einer Fachgewerkschaft repräsentieren muss. Mit der Reform des Schwerbehinderten-rechts (Implementierung der ICF in die Versorgungsmedizinischen Grundsätze) und Einführung des SGB XIV stehen zentrale Reformvorhaben an, die mit der Fachkompetenz der GdV begleitet werden müssen.
Andererseits muss die GdV aber auch ein breites Angebot für die Mitglieder in den kommunalisierten Bereichen vorhalten. Die zuletzt wieder steigenden Mitgliederzahlen sind auch der erfreulichen Tatsache geschuldet, dass es gelungen ist, mittlerweile auch viele Mitglieder für die GdV zu gewinnen, die nicht in den klassischen Aufgaben der Versorgungsverwaltung tätig sind.
Der nächste GdV Bundesdelegiertentag 2025 wird aller Voraussicht nach in Potsdam mit einem Festakt zu der Feierlichkeit „75-Jahre GdV-Bund“ stattfinden. Einen entsprechenden Beschluss fasste der Bundesdelegiertentag mit großer Mehrheit.
„Die Hesse komme…“ Die hessischen Delegierten: Landesvorsitzender: Reiner Peter, Kassenwart: Martin Linde,
stellv. Landesvorsitzender: Thomas Koch, Landesgeschäftsstelle: Elke Becker Foto: Reiner Peter
Goldene Ehrennadel für Manuela Krannich und Bernadette Stritt
Seit 2008 waren Manuela Krannich (Landesverband Thüringen) und Bernadette Stritt (früher Landesverband Baden-Württemberg, jetzt Landesverband Nordrhein-Westfalen) als Kassenprüferinnen für die GdV-Bund tätig. Die Auszeichnung mit der goldenen Ehrennadel für diese langjährige und besonders verantwortungsvolle Tätigkeit haben sich beide redlich verdient. Der Bundesvorsitzende hob in seiner Laudatio auch die langjährigen Verdienste der beiden Kolleginnen für ihre Tätigkeit in den Landesverbänden und Ortsverbänden hervor. Manuela Krannich ist schon seit Juni 2000 (!) bis dato im Ortsverband Gera als Schatzmeisterin tätig, ab 2006 war sie stellvertretende Vorsitzende und seit 2008 ist sie Vorsitzende des Ortsverbandes. Außerdem ist sie seit 2006 auch stellvertretende Vorsitzende des GdV – Landesverbandes Thüringen.
Bernadette Stritt ist seit 01.09.1991 Mitglied in der GdV. Ab 27.10.2004 war sie Schriftführerin im Landesverband Baden-Württemberg und ab 13.12.2006 bis 31.12.2016 stellvertretende Landesvorsitzende.
Foto: Manuela Krannich
Unter langanhaltendem Applaus der Delegierten überreichte Thomas Falke den beiden Kassenprüferinnen nicht nur die goldene Ehrennadel der GdV-Bund, sondern auch einen Blumenstrauß, verbunden mit der Hoffnung, dass Bernadette Stritt und Manuela Krannich der GdV weiterhin treu verbunden bleiben.
Der GdV Bundesvorsitzende Thomas Falke mit Bernadette Stritt Foto: Thomas Falke
Abschied von Mitgliedern des Bundesvorstandes
Beim Delegiertentag hieß es auch Abschied nehmen von den bisherigen Mitgliedern im Bundesvorstand, Hermann Neupert, Willi Tillmann und Doreen Hübner.
Hermann Neupert gehörte dem Bundesvorstand der GdV seit 2012 an und hat sich besonders als engagierter Vertreter für Arbeitnehmerinteressen ausgezeichnet. Bei Seminaren der GdV-Bund war er auch als Referent tätig.
Willi Tillmann, von allen nur „Till“ genannt, war eine Institution in der GdV und übte unglaubliche 30 Jahre die undankbare Aufgabe des Bundesschatzmeisters aus. Für seine besonderen Verdienste für die GdV wurde er auf dem Bundesdelegiertentag der GdV 2017 in Fulda mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.
Da Willi Tillmann und Hermann Neupert wegen der Coronapandemie als Risikopersonen bzw. wegen Risikopersonen in der Familie nicht am Delegiertentag teilnehmen konnten, war es dem Bundesdelegiertentag lediglich möglich, Doreen Hübner persönlich aus dem Bundesvorstand zu verabschieden. Als Landesvorsitzende von Brandenburg wird sie aber dem Bundeshauptvorstand weiter angehören. Der Bundesvorsitzende würdigte ihre engagierte Tätigkeit, besonders auch in der Bundesfrauenvertretung, und überreichte ihr ebenfalls einen Blumenstrauß.
Thomas Falke und Doreen Hübner Foto: Falke
Bundesdelegiertentag 2017
Thomas Falke zum neuen Bundesvorsitzenden gewählt
Der 27. Bundesdelegiertentag der Gewerkschaft der Sozialverwaltung fand vom 19. bis zum 20. Juni 2017 unter dem Motto „Das Soziale bewahren“ in Fulda statt.
Die stimmberechtigten Delegierten aus den Landesverbänden des gesamten Bundesgebietes hatten u.a. den neuen Bundesvorstand für die nächsten fünf Jahre zu wählen. Der Olper Thomas Falke wurde mit einer überwältigenden Mehrheit von 97 % zum Vorsitzenden der Fachgewerkschaft im Deutschen Beamtenbund (DBB) gewählt und vertritt somit die Interessen aller GdV - Mitglieder bundesweit.
Zu seinen Vertretern wurden die brandenburgische Landesvorsitzende Doreen Hübner, der Bayer Hermann Neupert und Detlef Mangler aus dem Landesverband Brandenburg gewählt. Der Bundesschatzmeister Wilhelm Tillmann wurde in seinem Amt für weitere fünf Jahre bestätigt.
Der neue Bundesvorstand hat es sich zur Aufgabe gemacht, die GdV sowie die einzelnen Landesverbände zu stärken und damit zukunftssicher zu machen. Dabei spielt vor allem die Mitgliedergewinnung und die Vertretung der Fachgewerkschaft in den Landes- und im Bundesparlament eine große Rolle.
Thomas Falke betont aber auch, dass bei aller Bürgerfreundlichkeit die Wertschätzung des einzelnen Mitarbeiters im öffentlichen Dienst wieder mehr in den Fokus rücken muss. So stellt vor allem die Gewalt im öffentlichen Dienst ein enormes Risiko dar und eröffnet damit ein zukünftiges Handlungsfeld für den neuen Bundesvorstand.
Der Oberbürgermeister der Stadt Fulda, Herr Dr. Heiko Wingenfeld, dankte dem scheidenden Bundesvorsitzenden Eduard Liske sowohl für sein ehrenamtliches als auch berufliches Engagement und wünschte ihm für seine Zukunft alles Gute. Diesen Glückwünschen schloss sich auch der DBB Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt an. In seiner anschließenden Rede verdeutlichte Dauderstädt, warum es ein Streikrecht für Beamte nicht geben darf. Mit Spannung wird daher das bevorstehende Urteil vom Bundesverfassungsgericht in dieser Sache erwartet. Auch prangerte er nochmal die Gewalt an Beschäftigte im öffentlichen Dienst an und warb darum, gemeinsam die Stimme gegen Gewalt zu erheben. Mit dem Innenminister des Landes Berlin ist dazu ebenfalls eine öffentliche Veranstaltung am Berliner Hauptbahnhof geplant.
Abschließend wies er auf den im November in Berlin stattfindenden DBB Gewerkschaftstag hin.
Auch der Vorsitzende des Sozialverbandes Deutschlands (SoVD) Adolf Bauer gratulierte Thomas Falke zu seiner Wahl und warb in seinem anschließenden Grußwort für einen starken Sozialstaat und der Rückkehr zur lebensstandardsichernden Rente. Er appellierte an die Mitglieder, sich gemeinsam für den Erhalt des sozialen Friedens einzusetzen, um so auch die soziale Situation in Deutschland zu verbessern.
Zu Schluss des Bundesdelegiertentages wurden Renate Dreyse (Landesvorsitzende Thüringen), Michael Welsch (Landesvorsitzender Sachsen), Wilhelm Tillmann (Bundesschatzmeister) und Ernst Bernhardt (Landesverband Hessen) sowie Udo Hirthe (ehem. Landesvorsitzender Baden-Württemberg) die goldene Ehrennadel verliehen.
Der ehemalige Bundesvorsitzende Eduard Liske wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Sein Dank galt insbesondere Frau Birgit Lachmann, die in den fünf Jahren seiner Amtszeit als Bundesgeschäftsführerin tätig war.
In seinem Schlusswort bestätigte der neue Bundesvorsitzende Thomas Falke noch einmal, dass vor allem der Bereich des SGB IX zukünftige Handlungsfelder eröffnet. Er betonte aber auch, dass die Mitgliedergewinnung weiterhin von zentraler Bedeutung ist. Thomas Falke wies darauf hin, dass er sich in den Dienst der Fachgewerkschaft und der Mitglieder stelle und dass die Mitglieder ihn daher auch einfordern dürfen.
Es ist nun an ihm, das Schiff der GdV im ruhigen Fahrwasser zu halten, und bevorstehenden Stürmen zu trotzen.
Der neue Bundesvorstand (v.l.): Detlef Mangler, Thomas Falke, Doreen Hübner, Hermann Neupert
Es fehlt: Wilhelm Tillmann
Bundesdelegiertentag 2012
Eine Runde Sache am Deutschen Eck zu Koblenz
Vom 04. bis 06. Juni 2012 fand der diesjährige Bundesdelegiertentag der Gewerkschaft der Sozialverwaltung unter dem Motto „Gemeinsam für soziale Gerechtigkeit“ in Koblenz statt.
Neben einer umfangreichen Novellierung der Satzung und der Neustrukturierung des Bundevorstandes, galt es für die Delegierten auch über Anträge und zukünftige Schwerpunkte der Arbeit innerhalb der Gewerkschaft der Sozialverwaltung –GdV– zu entscheiden.
Der Bundesdelegiertentag wählte in geheimer Wahl den neuen Bundesvorstand und legte durch die Wahlen die Geschicke in „jüngere Hände“. Als neuer Bundesvorsitzender wurde Eduard Liske (Landesverband Hessen) gewählt. Kollege Liske übernimmt dieses Amt von Adalbert Dornbusch, der nach 16-jähriger Tätigkeit als Bundesvorsitzender aus Altersgründen nicht wieder kandidierte.
Dem neuen Bundesvorsitzenden stehen als gleichberechtigte Stellvertreter bzw. Stellvertreterin Michael Welsch (Landesverband Sachsen), Renate Dreyse (Landesverband Thüringen) und Hermann Neupert (Landesverband Bayern) tatkräftig zur Seite.
Kollege Willi Tillmann (Landesverband Nordrhein-Westfalen) wurde als bisheriger Bundesschatzmeister einstimmig im Amt bestätigt.
Für seine 16-jährige Tätigkeit als Bundesvorsitzender der GdV wurde Adalbert Dornbusch als Ehrenvorsitzender und der stellvertretende Bundesvorsitzende Thomas Heil mit der Ehrenmitgliedschaft und der goldenen Ehrennadel der Gewerkschaft der Sozialverwaltung geehrt.Im Rahmen des Bundesdelegiertentages wurden weitere 3 Mitglieder, Klaus Roos (Landesverband Rheinland/Pfalz); Rudolf Straubinger (Landesverband Bayern) und Manfred Kötter (Landesverband Nordrhein-Westfalen) für Ihr Engagement und langjährige Tätigkeit mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Der Leitantrag „koblenzer resolution“ wurde von den Delegierten einstimmig verabschiedet und bildet im Wesentlichen die Verbandsarbeit der nächsten 5 Jahre bis zum nächsten Bundesdelegiertentag. Dieser findet 2017 in Fulda statt.
Des Weiteren wird sich die Gewerkschaft der Sozialverwaltung für das Übereinkommen der Vereinten Nationen vom 13. Dezember 2006 über die Rechte von Menschen mit Behinderung (UN-Behindertenrechtskonvention) in der inhaltlichen Arbeit thematisieren und für dessen Umsetzung auf Landesebene eintreten.
Ein weiterer Höhepunkt war die öffentliche Veranstaltung am 05. Juni. Im Rahmen dieser Veranstaltung, die von der stellvertretenden Bundesvorsitzenden Renate Dreyse und dem Ehrenvorsitzenden Adalbert Dornbusch geleitet und moderiert wurde, sprachen folgende Ehrengäste ihre Grußworte:
- Oberbürgermeister der Stadt Koblenz, Herr Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig
- Sozialministerin des Landes Rheinland/Pfalz Frau Malu Dreyer
- Präsident des Sozialverbandes Deutschland Herr Adolf Bauer
- Stellv. Bundesvorsitzender DBB Beamtenbund und Tarifunion, Herr Klaus Dauderstädt
Es war eine rundum gelungene Veranstaltung und die Delegierten konnten sehr viele neue Impulse und Motivation für ihre tägliche Arbeit in den Landesverbänden aufnehmen.